Urlaub

Fun Facts (and not so funny facts) aus dem Litauen-Urlaub

Was mir noch so aufgefallen ist nach 2 Wochen Urlaub in Litauen:

• Litauens Wasserhähne funktionieren gegenläufig: Kalt rechtsherum, warm linksherum (oder war es doch umgekehrt?). Hä? Sag ich auch.

• Litauen hat die meisten Störche Europas. Und mit die meisten Zecken.

Ersteres können wir bestätigen, zweitens hat uns (mich!) erstmal in Panik versetzt. Besonders empfehlenswert ist (nicht!), wenn man das erst nach der Ankunft herausfindet, denn natürlich ist keiner von uns geimpft.

Das Land ist nicht nur voll mit Vögeln, sondern generell voll mit Natur. Sprich, du kannst dem Wald kaum entkommen.Elch Statue in Nida, Litauen

Nach 2 Wochen – dann doch ohne persönlich getroffene Zecke, ich bin fast enttäuscht! – vermute ich, die Kausalkette geht so: Viel Wald – viele Zecken – viele Frösche & Co – viele Störche.

• Viel Natur, viel Grün – viele Spielplätze! Das freut die kleine Tochter sehr. Und dazu kommt daneben häufig noch eine Art Erwachsenenspielplatz, irgendwas zwischen Trimmdichpfad und Outdoor-Fitnessstudio. Nice!
Aber Vorsicht: Muskelkater am Schienbein (vorne!) macht bei der Stadtbesichtigung keinen Spaß!

• Viele kleine Museen sind viel besser als einzelne große. Besonders für Kinder.

• Spaßig für alle: Das Museum der Illusionen in Vilnius, das schon der Reiseführer als „eine Art Abenteuerspielplatz“ beschrieben hatte.

Origamikraniche in einer litauischen Kirche• Überhaupt spielen: Ich habe hier im Land so viele verspielte, liebevolle Details entdeckt, Sprüche, Glücksbringer, einfach schön. Selbstverständlich habe ich auch für ein Jahr Glück am größten Bernsteinklumpen des Landes (knapp 4 kg) aufgeladen.
Jetzt muss ich wohl nächstes Jahr wiederkommen, um das zu erneuern!

Und das Ganze kommt auf eine nette, kreative Art daher, kein schwülstiger Kitsch, wie man ihn aus südlichen Ländern kennt. I like!

• Ach ja, und Bernstein. Der ist bei uns schon fast ein Running Gag, schließlich sammle ich seit Jahren an jedem Ostseestrand (und notfalls auch an der Nordsee!) alles auf, was auch nur annähernd danach aussieht. Und natürlich hinterher im Salzwasserbad festzustellen, dass es doch keiner ist.

Ostseestrand in LitauenAber hier an der Bernsteinküste muss das doch klappen!
Schließlich hat meine Tochter letzten Sommer einen Bernsteinschleifkurs gemacht und erkennt das Zeug nun sicher.

Leider hat sie mir auch mehrfach bestätigt, dass Bernstein im Salzwasser (also im Ostseewasser) schwimmen muss. Ich also alles wieder ins Meer geschmissen. Hier darf gelacht werden. Ein bisschen mehr Salz wäre womöglich doch gut gewesen.

Aber immerhin weiß ich nun, wie Bernstein auszusehen hat (Tipp: Das künstlerisch ambitionierte Bernsteinmuseum in Nida mit freundlicher Privatführung!)

Strand an der ostsee, Klaipeda, Litauen

Nächstes Mal halte ich einfach Ausschau nach Steinen, die wie geräucherte Mozzarellabällchen aussehen, und dann klappt es auch mit dem Bernstein! (oder – Nachtrag: Ich kaufe mir eine extra UV-Lampe mit Bernsteinfindefunktion!)

• Nach den Zecken hält das Land übrigens noch einen weiteren traurigen Rekord: Litauen hat die höchste Selbstmordrate Europas. Warum das so ist, kann ich nicht genau sagen, aber es betrifft wohl vor allem Männer mittleren Alters.

Wir haben jedenfalls überall engagierte Frauen gesehen, die alles schmeißen. Wo die Männer sind weiß man teilweise nicht. Vormittags im Supermarkt sind sie jedenfalls auch nicht. Klischee!?

Die Frauen machen das alles sehr toll und womöglich wirkt das Land auch deshalb so verspielt und freundlich. Aber außer Busfahrer, Kellner und Security sollten auf dem Land vielleicht doch noch mehr Jobs für die Männer her.

Ballons in einer Straße in Vilnius• In Vilnius, der wunderbaren Hauptstadt, war das natürlich anders. Ganz anders.
Überhaupt Vilnius. So eine tolle und moderne Stadt!

• Die Flüsse. Hier wundert sich der Hamburger dann vollends: Nie, nie, nie würde jemand in Hamburg auf die Idee kommen, meterhohe Kunst UNTER eine Brücke zu hängen.
Aber klar, wenn nur vereinzelte Ausflugsboote darunter durch fahren kann man das schon machen. Kenn ich so halt gar nicht. Bei uns gilt immer nur, Flüsse vertiefen und höhere Brücken bauen.
Kunst unter einer Brücke in Vilnius

Nicht so in Litauen: Hier gibt es auch mitten in der Stadt neben den eh schon flachen Flüssen verwunschene Auen mit Schilf und Seerosen. Irritierenderweise fährt kaum ein Schiff*. Dafür gibt es Angler, glückliche Entenfamilien und Frösche. Womit wir wieder bei den Störchen wären!

*ein Blick auf die Landkarte erklärt auch, warum das so ein könnte: Will man wirklich Dinge von Weißrussland ins Kurische Haff transportieren, das auch noch an den meisten Stellen nur 3m tief ist? Will man nicht.
Der größte Fluss des Landes, die Memel, fließt aber von Weißrussland durch Litauen ins Haff.
Das ist Schifffahrt-technisch tatsächlich totaler Käse. Da lässt man doch lieber die Naturschutzgebiete Natur sein.

Flussauen in Kaunuas, LitauenPlatz ist eh genug, denn das Land ist nicht so schrecklich dicht besiedelt. Schön!

 

So viel zu meinen völlig subjektiven und unvollständigen Reise-Eindrücken.

Was ich in Litauen an Stoffen und Leinen gefunden und darüber erfahren habe, liest du hier!

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