Kennst du auch noch diese kleinen, handlichen, gefalteten Leder-Geldbörsen, die in den 1980er Jahren gefühlt jedes Kind aus dem Urlaub mitgebracht hatte? Ich erinnere mich noch an den ledrigen Geruch… und dunkelrot mit goldenen Mustern mussten sie sein!
Schon länger dachte ich drüber nach, dass man die Dinger doch easy nähen können müsste. Kam aber irgendwie nicht weiter.
Und andererseits lagen hier ewig kulörtexx und SnapPap herum und wollten verarbeitet werden.
Oh Mann, ich Depp!
Veganes Leder ist doch sicher perfekt für so eine Origami-Geldbörse!
Dann lass mal tüfteln 🙂
Ha, das klappt super, und SnapPap* bzw. kulörtexx ist tatsächlich ein tolles Material dafür!
Solche Mini-Portemonnaies sind schnell gemacht und passen in jede Hosentasche.
Du möchtest das nachnähen? Gerne!
Mini-Faltbörse nähen – so gehts:
Material:
• Veganes Leder (DIN A4 oder größer), z.B. das bunte kulörtexx von makerist oder SnapPap* von snaply:
Für bunte Geldbörsen empfehle ich kulörtexx, das in vielen tollen Farben zu haben ist. Von der Materialqualität her gefällt mir SnapPap* aber ein bisschen besser, so dass ich für Weiß, Schwarz, Grau und Braun lieber SnapPap verwenden würde.
• Nähmaschine und Nähgarn
• evtl. Lochzange*
• evtl. Gummikordel*
• evtl. Farbe zum Bemalen oder Bedrucken / Stempeln
Anleitung Falt-Geldbörse
Lade dir die Vorlage (hier als pdf-Datei) herunter und drucke sie aus.
Achte dabei darauf, dass dein Drucker auf 100% Größe eingestellt ist. Das Quadrat „Boden“ ist dann 7x7cm groß. Falls deine Maße davon etwas abweichen sollten, ist es aber auch nicht schlimm.
Klebe dann Teil 1 und Teil 1a aneinander:
Alternativ kannst du dir den „Grundriss“ der Faltbörse auch selbst zeichnen:
Als Boden nimmst du ein Quadrat mit den Maß 7×7 cm .
Und für die Seitenwände zeichnest du vier dieser Quadrate direkt nebeneinander, so dass du ein Rechteck von insgesamt 7x28cm hast.
Zuschneiden:
Lege die beiden Schnittmusterteile jetzt auf die linke Materialseite (Rückseite) deines veganen Leders.
Die linke Materialseite kannst du gut an der leicht gemusterten Struktur erkennen:
Rundherum lässt du Platz für eine Nahtzugabe von je 0,5cm.
Zeichne dir die Außenkanten auf:
Jetzt schneidest du die beiden Teile je ein Mal aus deinem veganen Leder zu.
Lass rundherum eine schmale Nahtzugabe stehen: 0,5cm reichen völlig aus.
Bei den Seitenwänden benötigst du an einer langen Kante = der späteren Oberkante der Geldbörse (ist im Schnittmuster eingezeichnet) keine Nahtzugabe.
Markiere dir jetzt noch die rot gestrichelten Linien („Talfalz“). Am besten ritzt du sie gleich mit einem stumpfen Werkzeug in das Material:
Nun schneidest du noch die Nahtzugabe an der Unterkante des Wand-Teils an den senkrechten Knicken von unten bis zur Nahtkante ein.
Vor dem Zusammennähen wird jetzt gefaltet:
Zuerst faltest du beim Teil 2 („Wände“) die blau gekennzeichneten Linien nach OBEN.
Streiche mit einem Stift o.ä. mehrfach über den Falz, so dass der Knick gut hält.
Die rot gekennzeichneten schrägen Linien („Talfalz“) faltest du in die umgekehrte Richtung nach UNTEN. Auch diese Knicke müssen gut ins Material eingearbeitet werden.
So sieht das Ganze dann aus, wenn du von der linken Materialseite / Rückseite aus schaust (diese liegt oben):
Zusammennähen
Das gefaltete Wand-Teil kannst du nun an den Boden der Geldbörse nähen:
Die Unterkante (= die lange Kante mit der Nahtzugabe) des Wand-Teils kommt links auf rechts an die Kanten des Bodens.
Links auf rechts deshalb, damit du bei der zusammengeklappten Geldbörse nachher die rechte Materialseite oben siehst. Du klappst nämlich später die innere Seite der Wände nach außen.
Falls du auf der Oberseite des zusammengefalteten Portemonnaies die (linke) Rückseite des Materials haben möchtest, müsstest du anders herum falten!
Clipse die beiden Teile zunächst an einer Kante links auf rechts(!), also so, zusammen:
Jetzt nähst du (mit Geradstich, Naht sichern nicht vergessen!) bis zur nächsten waagerechten Falzkante (=Ecke des Bodenteils):
An der Ecke stoppst du (Nadelposition unten):
Nun hebst du das Nähfüßchen an und drehst die Geldbörse um 90° – also so, dass du gleich die nächste gerade Kante des Bodenteils festnähen kannst.
Das Wand-Teil klappst du dafür nach oben/hinten, so dass das nächste Stück der Unterkante die Kante des Bodenteils trifft:
Und dann noch zweimal das Gleiche 🙂
So nähst du die vier Abschnitte der Wand Stück für Stück am Bodenteil fest. Das Ende der Naht wieder gut sichern.
Deine Geldbörse sieht jetzt schon fast aus wie ein Würfel:
Hier siehst du auch gut, dass es wirklich sinnvoll ist, die Nahtzugabe an der unteren Kante einzuschneiden.
Zum Schluss clipst und nähst du noch die noch offene senkrechte Kante des Wand-Teils zusammen.
Knautsche dafür deine Börse ein bisschen zusammen, falls du sie schlecht unter das Nähfüßchen bekommst.
Auch diese Geradstich-Naht dann gut sichern:
Jetzt hast du so einen offenen Würfel:
Schneide nun noch die Nahtzugaben schmal zurück:
Jetzt kannst du die Faltbörse wenden.
Sofern du dabei Probleme haben solltest, schau mal rüber zu Steffi von min ziari – sie hat die Faltbörse nachgenäht und euch ein paar Ideen zur besseren Verarbeitung aufgeschrieben.
Die Ecken des gewendeten Würfels formst du dann noch mit einem Stift o.ä. etwas aus und dann kannst du das Ganze – yeah! – zusammenfalten!
Fertig! 🙂
Falls du nicht weißt, wie die Geldbörse zusammengefaltet wird, schau dir einfach mein Video dazu an. Wenn du es einmal gemacht hast, ist es ganz easy!
>> Hier nochmal der direkte Link zum Video auf vimeo <<
Wenn du möchtest, kannst du jetzt noch zwei Löcher anbringen und die Gummikordel* durchziehen, um den Inhalt der Falt-Geldbörse zu sichern:
Mache die Schnur einfach so lang, dass sie ohne zu spannen um die aufgeklappte Box herumpasst. Zugeklappt kannst du sie dann zweimal herumwickeln.
Hübsch sieht es auch aus, wenn du die Oberkante mit weiteren Löchern verzierst (Lochzange):
Das ist auch ein tolles Last-Minute-Geschenk, denn die Teile sind superschnell genäht.
Viel Spaß damit!
Dieser Beitrag enthält gesponsorte Werbung in Form von veganem Leder. Das kulörtexx wurde mir freundlicherweise von makerist und das SnapPap von snaply zur Verfügung gestellt.
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Und weils so schön passt, verlinke ich diesen Beitrag auch gleich noch bei der Linkparty zum Thema SnapPap bei Frau Scheiner!
16 Kommentare
Ha, ich erinnere mich gut an diese Börsen und danke für die hübsche Idee und die Anleitung! LG INgrid
bitteschön 🙂
toll dass du die auch noch kennst 😀
Ich hatte früher auch mal eine aus braunem Leder mit goldenen Ornamenten. Unten dran hatte sie aber noch eine Art Scheinfach, was mit einem Knopf verschlossen wurde 🙂
Vielen Dank für die Anleitung!
stimmt! Es gab die auch mit einem Fach unten. ich erinnere mich vage 🙂
Was für eine coole Anleitung, und erst das Video! Das mach ich bestimmt nach! Ich hatte auch so eine! lg Tina
oh danke dir 🙂
haha, du kennst die auch?! schön!
Da kommen Kindheitserinnerungen hoch! Vielen Dank für deine tolle Anleitung. Die werde ich bestimmt demnächst mal ausprobieren!
Liebe Grüße Steffi
auch ja, mach das gerne 🙂
Sehr schöne Anleitung. Ich habe sie ausprobiert und darüber auf meinem kleinen Blog berichtet, wo ich dich natürlich verlinkt habe.
Liebe Grüße Steffi
oh toll! Danke für dein Feedback und deine Ideen! Ich verlink das demnächst mal, evtl auch auf facebook 🙂
Ich habe mir Snap pap gekauft um die tolle Geldbörse nach zu machen.
Ich habe aber das Gefühl, das das Papier ganz schön hart ist.
Auf deinem Foto sieht die Börse so beweglich aus bzw. das Papier so dehnbar..
Hi Marcella,
wenn dir das SnapPap zu hart ist, kannst du es einfach durchkneten oder sogar waschen. Es wird auch beim Verarbeiten zwangsläufig ein bisschen weicher. Aber dehnbar ist es nicht, das stimmt.
Witzige Idee, kannte ich nicht, aber als kleines Mitbringsel kann ich mir das sehr gut vorstellen. Cool, dass Du das ausgetüftelt hast und die Anleitung zur Verfügung stellst – herzlichen Dank! lg, Gabi
hallo,
gerade entdeckt und ganz toll die Weihnachtslederpapiere aus kulörtexx. https://korkundkuloer.de/product-category/kuloertexx/kuloertexx-christmas/
Und daneben gibt es da auch ganz tolle gesprayte und bedruckte Motivpapiere
[…] näht sich im Grunde nicht viel anders als die bekannten Nähpappen: Es ist sperrig, papierig und hat es gern, wenn du eine dicke Nadel und reißfestes Nähgarn […]
Das ist ja wunderbar: mein Vater hatte so eine Geldbörse in hellbraun mit Goldverzierungen. Er hat da sein Kleingeld aufbewahrt. Das was in den 70er/80ern.
Ich werde das mal nachnähen – vielen lieben Dank für die Anleitung.