Mach dein Ding!
Die Initiative Handarbeit sagt: Dieses Jahr nähen wir eine Hip-Bag!
Also mach ich mal mein “Ding” und näh mir eine hippe Bauchtasche – und zwar aus meinem neuen Lieblingsmaterial Tetra-Pak-Nähpappe 🙂
Das Schnittmuster zum “Mach dein Ding“-Nähwettbewerb habe ich auf der H&H in Köln beim Bloggertreffen mitgenommen. Dort konnten wir uns auch die Prototypen der Hip Bag live und in echt anschauen.
Coole Sache!
Da mir das Schnittmuster (von Cherry Picking) ein bisschen zu groß war, habe ich als erstes den Ausdruck etwas verkleinert, so dass das schicke Teil nachher als Bauchtasche durchgeht.
Und dann lagen da ja noch einige Tetrapaks herum… ha! Was für eine vielversprechende Versuchsanordnung!
Let’s go:
Bereit für ein wildes Materialexperiment aus meiner Mini-Serie “Nähen mit Tetrapak“?
Bei meinem Gartensack hatte ich schon festgestellt, dass nackte Tetrapaks für eine Tasche wohl doch nicht reißfest genug und andererseits zu wenig biegsam sind.
Tetra-Pak in reißfest – und biegsam wie Stoff? Geht das?
Ich hatte aber beim Verarbeiten gemerkt, dass die Tetrapaks beim Bügeln klebrig werden.
Also habe ich versucht, das nähpappen-artige Material auf Stoff aufzubügeln. (Oder auch umgekehrt.)
Ob das klappt?
Ich habe dafür nochmal ein paar Getränkekartons ausgetrunken, aufgeschnitten, gewaschen und dann… auf Baumwoll-Popeline gebügelt!
Oder besser, ich habe es versucht.
Die bedruckte Außenseite der Tetra-Paks klebt eher so mittelgut.
Ich habe das Material daher vor dem Verarbeiten einfach nochmal im Streifenmuster abgesteppt.
Und: hurra!
Auf der silbernen Innenseite der Saft-Tüten hält der aufgebügelte Stoff tatsächlich ziemlich gut.
Getränkekartons vernähen: Das solltest du beachten
Achte mal drauf: Getränkekartons von Milch sind innen meist braun, die von Saft und Pflanzenmilch sind oft silbern.
Nimm die silbernen, wenn du sie auf Stoff bügeln möchtest!
Es gibt zudem welche mit weißer und brauner Pappe als “Zwischenschicht”. Und es gibt verschiedene Brauntöne.
Mit Kartons von ein und demselben Getränk bist du also designmäßig auf der sichersten Seite.
Wichtig ist außerdem Backpapier, damit nachher nichts am Bügeleisen oder deiner Unterlage klebt.
>> Hier findest du noch ein kleines Video, das ich beim Aufbügeln gemacht habe! <<
Die bedruckte Schicht der Getränkekartons habe ich dann abgezogen und aus dem fertigen Material (es braucht unbedingt noch einen Namen!) die Bauchtasche aus der “Mach dein Ding”-Aktion 2019 genäht.
Kombiniert mit Gurtband / Klickschließe und selfmade-Tassel aus neonpinkem Nähgarn.
Ehrlich gesagt ließ sich mein beschichtetes Papier in der Praxis dann doch nicht ganz so gut nähen und wenden, wie ich es mir erhofft hatte. Aber ich habe es geschafft, und nun hab ich eine süße kleine Schachtel mit Reißverschluss zum Anziehen!
Ist das cool oder ist das cool?
Während der Herstellung der Stoff-Tetrapak-Nähpappe hab ich übrigens ein kleines Video gedreht – so kannst du dir vielleicht besser vorstellen, was ich da eigentlich gemacht habe.
Aus Datenschutzgründen darf ich es hier leider nicht einbetten; du musst also bitte auf den Link zum Video klicken.
Ich bin wirklich gespannt, wie haltbar das Ganze nun tatsächlich ist.
Und hab auch schon eine weitere Idee, wie man das papierige Material noch etwas veredeln könnte.
Also: Stay tuned, die Tetrapak-Experimente sind noch nicht vorbei!
2 Kommentare
Sieht toll aus – und ein klitzekleines Bisschen Abfall weniger 🙂
Hallo ich schreibe eine Arbeit über das Upcycling von Tetra Pak und wollte Fragen, wie du auf die Idee gekommen bist, Tetra Pak als Material zum nähen zu verwenden.
lg lena